Stadt blockiert mit Steinen die Parkplätze beim «Roten Stein»

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Die zehn Kundenparkplätze waren für das Restaurant Roter Stein in Altstetten ein Segen, denn viele Stammkunden waren darauf angewiesen. Doch seit Januar sind sie durch Steine abgesperrt. Der Grund: Die Stadt will das Areal umnutzen.

Die zehn Kundenparkplätze waren für das Restaurant Roter Stein in Altstetten ein Segen, denn viele Stammkunden waren darauf angewiesen. Doch seit Januar sind sie durch Steine abgesperrt. Der Grund: Die Stadt will das Areal umnutzen.

Karin Steiner

«Wir haben schon viele Stammkunden verloren, die auf die Parkplätze angewiesen waren», klagt Azllan Blakaj, der im Dezember 2019 gemeinsam mit Samir Demiri das Restaurant Roter Stein an der Herrligstrasse übernommen hat und seither mit viel Herzblut betreibt. Und auch die Kundschaft ist unzufrieden mit der Situation: «Wer mit dem Auto kommt, ist jetzt gezwungen, im Parkhaus Krone an der Feldblumenstrasse zu parkieren», beklagt sich Roland Iarrera und befürchtet, dass sein Lieblingslokal nun grosse Einbussen haben könnte.

Pocket-Park statt Parkplätze

Der Grund für den erneuten Parkplatzabbau in Altstetten: Die Stadt plant auf dem Areal einen Pocket-Park. «Altstetten ist mit Grün- und Freiräumen eher unterversorgt», erklärt Marc Werlen, Leiter Kommunikation bei Grün Stadt Zürich. «Die Parkplatzfläche und der danebenliegende, heute eingezäunte Grünstreifen sollen künftig ein zusammenhängender Pocket-Park werden. Dies schafft der Bevölkerung bessere und grünere Aufenthaltsmöglichkeiten.»

Ein Zeitplan für die Umsetzung des Projekts steht allerdings noch nicht fest. «Das Projekt wird erst aufgestartet. In einem ersten Schritt wurde die Parkplatzfläche entsiegelt, und damit nicht einfach weiterhin Autos darauf abgestellt werden, wurden temporär Steine platziert. In einem nächsten Zwischenschritt wird die Fläche des ehemaligen Parkplatzes dieses Frühjahr ökologisch aufgewertet», sagt Marc Werlen.

Azllan Blakaj hat zwar Verständnis für das Projekt von Grün Stadt Zürich, versteht aber nicht, weshalb die Parkplätze seit Januar blockiert sind und nicht wenigstens bis zum Baustart benutzt werden können.

Traum von grösserer Gartenbeiz

Doch einen kleinen Traum haben die Restaurantbesitzer: «Es wäre schön, wenn wir den Aussenbereich vergrössern und in den Pocket-Park integrieren könnten», sagt Azllan Blakaj. «Bisher haben wir nur 30 Plätze. Mit einem Ausbau könnten wir bis 70 Plätze im Grünen anbieten.» Er habe bei der Stadt bereits angefragt, aber noch keine Antwort erhalten. Marc Werlen steht den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber: «Das ist durchaus denkbar», sagt er.