Von 2024 bis 2027 soll ein Sportzentrum Oerlikon mit Hallenbad und Kunsteisbahn erstellt werden. Zuerst muss aber der Gestaltungsplan «Sportanlage Oerlikon» aus dem Jahr 1981 aufgehoben werden.
Das Hallenbad Oerlikon ist baulich in einem schlechten Zustand. In den Jahren 2005 und 2006 wurden die notwendigsten Massnahmen getroffen, um die Gebrauchstauglichkeit für rund zehn Jahre zu sichern. In den nächsten Jahren wären nochmals erhebliche Investitionen notwendig, um eine weitere Betriebsphase des Bades von 15 bis 20 Jahren zu ermöglichen, wie der Stadtrat auf eine parlamentarische Anfrage festhielt. Es wurde deshalb entschieden, das Bad durch einen Neubau zu ersetzen. Damit kann gemäss einer Machbarkeitsstudie des Amts für Hochbauten ein aus städtebaulicher, energetischer und betrieblicher Sicht nachhaltigeres Ergebnis erzielt werden. Auch würde eine Neubaulösung einen unterbruchfreien Betrieb des Hallenbads gewährleisten.
Die Stadt favorisiert ein kombiniertes Sportzentrum Oerlikon auf der Seite der heutigen Kunsteisbahn. In dieses Sportzentrum soll auch der Ersatzneubau der Kunsteisbahn, der spätestens in 15 Jahren nötig wird, und ein Teil der Rasensportanlage Neudorf integriert werden. Dies würde die Betriebskosten deutlich reduzieren, so die Stadt. Der Ersatz für die Fussballplätze soll am heutigen Standort des Hallenbads geschaffen werden.
Bevor der Stadtrat einen Projektierungskredit sprechen kann, muss das Betriebskonzept fertiggestellt werden sowie der Gestaltungsplan «Sportanlage Oerlikon» aus dem Jahr 1981 aufgehoben und das Areal damit wieder der Zone für öffentliche Bauten zugewiesen werden. Dieser Plan liegt gemäss Ausschreibung im «Tagblatt der Stadt Zürich» von Anfang Februar bis zum 3. April öffentlich auf.
Geplant wird der Baubeginn im Jahr 2024 und die Inbetriebnahme des neuen Sportzentrums Oerlikon ungefähr 2027.
Hohe Kosten
Das Sportamt rechnet mit Kosten in der Grössenordnung von 170 Millionen Franken. Deutlich mehr als die 80 Millionen Franken, die der Stadtrat vor sieben Jahren für einen Ersatzneubau des Hallenbads einsetzte, ohne die Integration von Kunsteisbahn und Rasensport-
anlage.
Wegen der hohen Kosten für das Kombiprojekt war dieses bereits vor einem Jahr im Gemeinderat umstritten («Zürich Nord» berichtete). «Ein neues Hallenbad würde für mich dann Sinn machen, wenn keine anderen Lösungsmöglichkeiten bestehen und der Bedarf nachhaltig ausgewiesen ist. In Anbetracht meiner schriftlichen Anfrage und den Antworten des Stadtrats ist zum aktuellen Zeitpunkt beides nicht erfüllt», betonte damals Martin Götzl, Fraktionspräsident der SVP im Gemeinderat. «Deshalb ist das aktuelle Projekt des Stadtrates mit den aktuellen Informationen nicht unterstützenswert, insbesondere infolge der horrenden Kosten.» (pm.)