Seit Mai läuft bei der Stadtpolizei Zürich das Projekt «a piedi». Damit will man von der Bevölkerung, dem Gewerbe und von Vereinen stärker und positiver wahrgenommen werden.
In den Sicherheitsbefragungen der Stadtpolizei von 2016 und 2020 signalisierte die Stadtzürcher Bevölkerung, dass für sie die sichtbare Polizeipräsenz im öffentlichen Raum wichtig ist. Im Rahmen des Projekts «Polizeipräsenz in der Grossstadt» wurden 2019 zudem Passanten an belebten Orten zum Thema Sicherheit, Polizeipräsenz sowie Ansprechbarkeit der Polizei befragt. Sowohl bei der Passantenbefragung als auch bei den Gesprächen mit verschiedenen weiteren Anspruchsgruppen, darunter Jugendliche, Quartier- und Gewerbevereine, Bar- und Klubbetriebe oder Klientel von Kontakt- und Anlaufstellen zeigte es sich, dass Fusspatrouillen von Bedeutung sind. Sie werden als «die am besten ansprechbare Form der Polizeipräsenz» beurteilt. Gemäss dem Geschäftsbericht des Stadtrats war im Mai 2020 vorgesehen, den fünfmonatigen Pilotversuch «a piedi» – auf Deutsch zu Fuss – durchzuführen, um die Wirkung einer verstärkt bedürfnisorientierten Polizeipräsenz und einer erhöhten Ansprechbarkeit der Polizei zu testen.
Ein Jahr Verzögerung
Nun bestätigt Michael Walker von der Stapo, dass der Versuch mit einem Jahr Verzögerung doch noch gestartet wurde. Uniformierte Polizistinnen und Polizisten der Kommissariate City und Industrie sowie Angehörige des Polizeilichen Assistenzdiensts nehmen daran teil. Mit dem Pilotversuch soll der Kontakt mit der Wohnbevölkerung, dem Gewerbe und lokalen Vereinen vertieft gepflegt werden. Weiter will die Stadtpolizei die Ansprech- und Sichtbarkeit sowie die Wirkung der Polizei für weitere Ansprechgruppen fördern.
Gemischte Patrouillen
Um die Ziele zu erreichen, will die Stapo ihr Augenmerk auf drei Themen legen: «Mehr Präsenz am richtigen Ort», konkret im Niederdorf, an der Seepromenade, beim Stadelhofen und im Langstrassen-Quartier. Zweitens: «Auftrag zum Dialog». Die dialogorientierten Patrouillen (DoPa) sind also primär zu Fuss oder mit dem Bike unterwegs. Die Zusammensetzung der Polizeigruppen wird möglichst gemischt sein, dabei werden Alter, Geschlecht und Diensterfahrung berücksichtigt. Und: «Mehr Präsenz zu Fuss». Die «DoPa» agieren unabhängig von der Einsatzzentrale. Sie sollen so Offenheit ausstrahlen. Laut Michael Walker wird frühestens im September ein Projektfazit gezogen. (Archivbild: mai.)