The Circle: Eröffnung zur Unzeit

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Nun kann im Circle beim Flughafen Kloten geshoppt werden. Die Geschäfte und Restaurants im publikumswirksamen Neubaubereich des Circle sind offen. Nun hoffen alle Geschäftsbetreiber auf ein gutes Weihnachtsgeschäft. «Wir sind mit dem Vermietungsstand von über 80 Prozent über alle Flächen des Circle sehr zufrieden», hält Raffaela Stelzer, Mediensprecherin Flughafen Zürich AG, fest.

Die Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG sind Miteigentümer des Circle. Unter den Läden sind: Anecdote, Jelmoli Lifestyle House, Jelmoli Sports House, Läderach, Neuroth Hörcenter, Omega Boutique, Sapori d’Italia, Soeder und Stromer Pop-up Store. Zu den Restaurants und Bars gehören Leon’s Loft, L’Oro di Napoli, Rice Up! und Sablier. Bislang fehlt trotz Ankündigung der Globus.

Ebenfalls eröffnet ist das ambulante Gesundheitszentrum des Universitätsspitals Zürich. Zukünftig können im neuen Convention Center Kongresse für bis zu 2500 Gäste stattfinden, Übernachtungsmöglichkeiten werden zwei Hyatt-­Hotels bieten. Weitere Dienstleistungen wie Coworking Spaces, Fitnesscenter Kieser, Zoom, Mobility Hub oder eine Kita runden ab 2021 das Angebot ab.

Kritik von ETH-Professor
Also alles paletti? Nicht nur. ETH-­Professor und Stadtforscher Christian Schmid beurteilt das Megaprojekt am Flughafen ziemlich kritisch. In der «Neuen Zürcher Zeitung» sagt er: «Google würde nicht in den Circle ziehen.» Er sagt, der Circle sei das Gegenteil des angestrebten lebendigen Stadtquartiers. «Urban ist am Circle lediglich, dass er gut erreichbar ist.» Doch sagte nicht der Architekt Riken Yamamoto, er habe sich bei der Planung vom Niederdorf inspirieren lassen? «Der Circle ist das exakte Gegenteil», ist Christian Schmid überzeugt. Das Niederdorf wie auch die Langstrasse seien spannend, weil man dort auf Überraschungen treffe. Diversität wie dort lasse sich nicht künstlich erzeugen, so Schmid weiter. Doch so etwas zu bauen, sei unökonomisch. «Die SBB haben an der Europaallee beim HB genau das probiert und mit einem Spezialisten für die Programmierung der Erdgeschosse zusammengearbeitet», führt Schmid gegenüber der NZZ aus. Alle Versuche, ein lebendiges Quartier auf einen Schlag künstlich zu ­erzeugen, seien herzzerreissend gescheitert, so die Erfahrung von Christian Schmid. (pm./ls.)