Weit weg vom nächsten Nass erfreute in Wollishofen ein schönes Wasserspiel mit grossem Planschbecken Kinder und Jugendliche. Doch noch bis Frühling 2019 ist der Bade-Brunnen wegen Revision gesperrt. Darum gibt es viele traurige Gesichter.
Es ist ein trostloser Anblick: eine leere, staubige Betonfläche mit einigen in die Luft ragenden Röhren in der Mitte. Dabei wäre das Ding eigentlich der Stolz der Wasserversorgung Zürich. Die Rede ist vom Springbrunnen beim Seewasserwerk Moos mit dem grossen, flachen Planschbecken rundherum. Er ist ein quartierweiter Anziehungspunkt – besonders in den heissen Sommermonaten. Hier sind Abkühlung und viel Spass für Gross und Klein garantiert – und erst noch gratis. Doch diesen Sommer bleibt der Brunnen trocken, auf einem Schild ist die Rede von einer «Sicherheitsabstellung».
Auf Nachfrage bei der Wasserversorgung heisst es, dass der Springbrunnen «leider aus Sicherheitsgründen, nämlich für das Verlegen einer neuen Stromzufuhr für die Düsen, ausser Betrieb genommen werden musste». Und: Wegen einer umfassenden Sanierung dauere es bis zum Abschluss noch bis Frühling 2019.
Anne Frenkel, Mutter von drei Kindern, ist enttäuscht. Sie und mit ihr viele Quartieranwohner, schätzten das bisherige tolle Angebot. Dass nun ein ganzer Sommer ohne den beliebten Brunnen stattfinde, sei sehr schade. Und dass der Brunnen nicht zeitnah repariert wurde, sei auch für die vielen Flüchtlinge im Quartier ein Schlag, wie Frenkel ergänzt. «Diese Menschen haben ja kein Geld, um in die Badi zu gehen.» Ausserdem sei das Becken schön flach und somit sicher für Flüchtlinge, da viele nicht schwimmen könnten.
Einziger Badebrunnen Zürichs
Nun hofft Anne Frenkel, dass die Wasserversorgung im Zuge der Sanierung wenigstens noch einen Abfallkorb und wenn möglich auch ein öffentliches WC hinstellt. «Beides fehlte bisher», so die Quartierbewohnerin. Pikant ist, dass im aktuellen Brunnenguide der Stadt Zürich der Brunnen aufgeführt ist als «einziger Badebrunnen der Stadt Zürich». Nachzuführen wäre: «Noch bis frühestens Frühling 2019 und während mindestens 18 Monaten ausser Betrieb». (ls.)