Ein Meilenstein in der Geschichte des EWZ: Auf dem Hönggerberg ist das letzte der 15 stadtzürcherischen Unterwerke auf den aktuellen Stand gebracht worden. An einer Führung konnten Interessierte die Anlage besichtigen.
Unterwerke sind wichtige Knotenpunkte in der Stadt Zürich. Sie transformieren die angelieferte Energie von der 150-Kilovolt-Hochspannungs- auf die 22-Kilovolt-Mittelspannungsebene und verteilen den Strom anschliessend über rund 1000 Trafostationen in die Haushalte. 15 Unterwerke gibt es in der Stadt Zürich. Seit 1971 hat das EWZ alle ausgebaut oder ersetzt und auf den neusten Stand gebracht. Das heisst, sie wurden von 11 auf 22 Kilovolt umgestellt. «Dadurch werden wir auch in Zukunft der wachsenden Stadt gerecht», sagte Stadtrat Michael Baumer, der gemeinsam mit dem EWZ zu einer Besichtigung des Unterwerks Hönggerberg eingeladen hatte.
Strom für 23 869 Kunden
Das Unterwerk Hönggerberg wurde 1966 in Betrieb genommen. Vor zwei Jahren hat man mit den Arbeiten begonnen. Bei laufendem Betrieb wurde die 150-Kilovolt-Schaltanlage ersetzt und ein Neubau erstellt, in dem sich nun die 22-Kilovolt-Mittelspannungsebene befindet. «65 Kilometer Mittelspannungsleitungen bedienen aktuell 23 869 Kundinnen und Kunden in Höngg und Affoltern», sagt Rolf Studer, der als Gesamtprojektleiter für den Umbau verantwortlich zeichnet.
Die leider nicht so zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher konnten als Erstes die drei riesigen Transformatoren besichtigen, die im Freien stehen. Sie transformieren die Spannung von 150 auf 22 Kilovolt. «Die Stadt Zürich verbraucht rund 5,2 Gigawatt Strom am Tag», erklärt Rolf Studer. «Seit zehn Jahren ist der Stromverbrauch rückläufig, obwohl die Stadt gewachsen ist.» Als Gründe dafür nennt Rolf Studer nicht nur Haushaltgeräte, die weniger Strom verbrauchen, sondern vor allem auch moderne Gebäude, die im Verbrauch um bis 60 Prozent sparsamer geworden sind. Wichtig sei es, dass sich Produktion und Verbrauch die Waage halten. «Deshalb wird die Energiebilanz alle Viertelstunde geprüft.» Alle Unterwerke sind ferngesteuert. Von der Zentrale im Unterwerk Oerlikon aus werden die Daten 24 Stunden am Tag überwacht. Zur Isolation der neuen Schaltanlage wurde anstelle des üblicherweise eingesetzten Isoliergases SF6 ein klimafreundliches Gas verwendet.
Der 23,5 Millionen Franken teure Neubau ist erst nächstes Jahr ganz fertiggestellt. Er befindet sich zwischen dem Wald und dem bestehenden Unterwerk und soll sich optisch dank moosbewachsener Fassade in die Umgebung einpassen.