Umstrittenes Bauprojekt ist einen Schritt weiter

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Die Stadt Zürich hat die Neuüberbauung des Brunauparks bewilligt. Gegner künden Rekurse an.

Der Zürcher Stadtrat hat die Baubewilligung für das Grossprojekt im Brunaupark mit zahlreichen Auflagen erteilt. Dies berichteten kürzlich «NZZ» und «Tages-Anzeiger». Die Pensionskasse der Credit Suisse will grosse Teile ihrer Wohn- und Geschäftsüberbauung in Wiedikon ersetzen und dabei die Anzahl Wohnungen praktisch verdoppeln. 240 Wohnungen sollen abgerissen und knapp 500 neue gebaut werden. Rund 400 Mieterinnen und Mieter sind davon betroffen. Einigen wurde bereits auf Juni 2020 gekündigt. Abgerissen werden vier der Wohngebäude sowie das Ladenzentrum, in dem sich die Migros befindet.

Schon im Vorfeld hatte es viel Widerstand von linker Seite gegen das Projekt gegeben (wir berichteten). Kritisiert wurde unter anderem, dass die Liegenschaften erst in den 80er- und 90er-Jahren gebaut wurden und ein Abbruch im Widerspruch zu den ökologischen Zielen der Stadt stehe. Sogar die UNO-Sonderberichterstatterin für das Recht auf Wohnen schaltete sich ein. Die IG Wohnen in der Laubegg will sich nun mit einem Rekurs gegen das Neubauprojekt wehren. «Die geplante Grossüberbauung Brunaupark ist ein Fremdkörper im gewachsenen Quartier», kritisiert die IG Wohnen in der Laubegg in ihrer Mitteilung.

Umsetzung in zwei Etappen

Beim Mieterverband Zürich geht man davon aus, dass viele Anwohnerinnen und Anwohner und vermutlich auch Umweltverbände gegen die Baubewilligung rekurrieren werden, wie Mediensprecher Walter Angst erklärt. «Wir haben leider damit rechnen müssen, dass die Bausektion das Bauvorhaben bewilligt, obwohl es in der eingereichten Form aus unserer Sicht nicht bewilligungsfähig war», so Angst. Der Mieterverband selber wird keinen Rekurs einreichen.

Geplant ist, in zwei Etappen zu bauen, von 2021 bis 2023 sowie von 2024 bis 2026. Die angekündigten Rekurse könnten aber zu Verzögerungen führen. (Pascal Wiederkehr)