Uni eröffnet neues Laborgebäude

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Fünfte Bauetappe auf dem Campus Irchel abgeschlossen: Es ist der erste Neubau für die Universität Zürich seit 20 Jahren. Hier sollen sichere Batterien für erneuerbare Energien und mögliche Medikamente für gesundes Altern erforscht werden.

Die Universität Zürich (UZH) hat kürzlich ein topmodernes Laborgebäude eröffnet: Die fünfte Bauetappe – UZI 5 genannt – auf dem Campus Irchel ist gemäss Mitteilung abgeschlossen. Damit könnten die 2014 fusionierten Bereiche der Chemie nun auch physisch unter einem Dach vereint werden. Der Erweiterungsbau beheimatet nebst dem Institut für Chemie das Institut für Quantitative Biomedizin sowie das Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften. «Damit werden Synergien genutzt und die Zusammenarbeit vertieft», schreiben UZH, Bildungsdirektion und Baudirektion.

Die chemischen Wissenschaften werden im neuen Gebäude Grundlagenforschung mit nachhaltigen Anwendungen verbinden und unter anderem sichere Batterien für erneuerbare Energien, natürliche Ansätze für die biologische Landwirtschaft und mögliche Medikamente für gesundes Altern erforschen. Das Institut für Quantitative Biomedizin verbindet medizinische Grundlagenforschung mit translationaler Forschung und medizinischer Informatik. Das Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften untersucht etwa die Nachhaltigkeit in verschiedenen Ökosystemen.

Hochschulstandort stärken
Mit der hochstehenden Forschung und Lehre in diesen Disziplinen wird laut Mitteilung der Kanton Zürich als nationaler und internationaler Hochschulstandort gestärkt. Eine besonders wichtige Rolle würden dabei die Disziplinen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT), und im Fall von UZI 5 speziell diejenige der Chemie, spielen.

«Wirtschaft und Gesellschaft im Kanton Zürich sind in hohem Masse auf die Fachkräfte aus diesen Disziplinen angewiesen», heisst es in der Mitteilung weiter. Ob für die Entwicklung von Werkstoffen, in der Ernährung oder in Gesundheit und Medizin: Gute Chemikerinnen und Chemiker seien dringend gesucht. Hier biete die neue Infrastruktur auf dem Irchel ­einen weiteren Wettbewerbsvorteil in Forschung und Lehre. Die neuen Gebäude stellen rund 18 000 Quadratmeter Hauptnutzfläche bereit und schaffen damit Raum für die erfolgreiche Entwicklung der Lehre und Forschung in den laborintensiven Naturwissenschaften.

Die drei im UZI 5 beheimateten Institute weisen eine grosse Bandbreite an Nutzungsanforderungen auf: von der Arbeitsweise in der Chemie mit vielen sogenannten Kapellen (Abzugshauben) und hohen Luftwechselraten bis hin zu theoretisch‐modellierenden Arbeitsweisen mit reinen Büroarbeitsplätzen ohne Laboranteil. Das Ausbaukonzept der 5. Bauetappe ist modular aufgebaut und bietet eine moderne Arbeitsumgebung, die über die aktuellen Anforderungen hinaus flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren kann.

Fotovoltaikanlage auf dem Dach
Das Projekt von Weber Hofer Partner AG aus Zürich war siegreich aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Die Universität Zürich hatte das kantonale Hochbauamt, unterstützt von Nissen Wentzlaff Architekten, mit der Umsetzung beauftragt.

Der Neubau besteht aus einem eingeschossigen sowie zwei sechsgeschossigen Baukörpern. Sie schliessen nahtlos an die bestehenden Bauten an und verknüpfen somit die neuen Labortrakte mit den bestehenden Gebäuden. Der öffentlich zugängliche Teil, die sogenannte «Fakultätsachse», bietet Platz für Aufenthaltsräume, Büros und Besprechungsräume. Die Forschungsflächen sind jeweils in den angrenzenden Flügeln angesiedelt.
Die neuen Gebäude sind an das bestehende Energienetz auf dem Campus Irchel angeschlossen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die Fotovoltaikanlage auf dem Dach produziere nachhaltige Energie. Ökologisch wertvoll sei auch der begrünte Innenhof auf der Südseite: Die üppige Bepflanzung trage zur Vermeidung von Hitzezonen bei und sorge für angenehme Kühlung der umliegenden Fassaden. Zudem sei der Campus Irchel weiterhin zu allen Seiten vom Park umschlossen. Damit bleibe die Vernetzung mit dem Grünraum gewährleistet. (pd.)