VBG-Verwaltungsratspräsident René Huber konnte den Aktionären vergangene Woche eine ausgewogene Jahresrechnung und einen erfreulichen Jahresbericht präsentieren: Mit den 70,97 Millionen Franken vom Zürcher Verkehrsverbund ZVV transportierten die Glattalbahnen und -busse 35,3 Millionen Passagiere, das sind 3,9 Prozent oder 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr – und fast sechsmal so viele wie im Gründungsjahr 1993.
Im Gegensatz dazu sind bei den Unfällen sinkende Zahlen positiv: 2017 verzeichneten die VBG 3,7 polizeilich registrierte Ereignisse auf 1 Million gefahrene Kilometer – besser als die gemittelt 6,4 Vorfälle der vergangenen drei Jahre und besser als der Schweizer Durchschnittswert von 8,3, aber überschattet von einem Todesfall: Ein Mädchen, dass das Trassee bei der Walliseller Haltestelle Neugut mit dem Velo überquerte und mit einem Tram kollidierte, starb. Als Sofortmassnahme wurde die Höchstgeschwindigkeit dort gesenkt. «Wir planen zusätzlich eine Barriere», wie VBG-Mediensprecherin Katrin Piazza gegenüber dem «Stadt-Anzeiger» ausführt. Weil durch sorgfältige Gespräche bereits im Vorfeld Einsprachen vermieden werden sollen, wird das aber noch bis etwa Dezember 2019 dauern.
Noch wenig Konkretes gab es zur geplanten Verlängerung der Glattalbahn vom Flughafen (Fracht) durchs Klotener Stadtzentrum ins Gebiet Steinacker zwischen Kloten und Bassersdorf. Derzeit erarbeitet die VBG zusammen mit dem ZVV den Antrag für die Finanzierung des Vorprojekts. Dem Entscheid des Regierungsrats will man nicht vorgreifen. Ist dieser erfolgt und positiv, wollen die VBG im September 2018 mit dem Vorprojekt beginnen.
Servicequalität 2017 verbessert
In Sachen Servicequalität haben sich die VBG gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Bei «Sauberkeit der Fahrzeuge innen» und «Sauberkeit der Fahrzeuge aussen» erzielte die VBG in der Wahrnehmung der Fahrgäste sogar überdurchschnittlich gute Werte (83 und 81 Punkte). Verbesserungspotenzial gebe es noch bei der Information, so Piazza – doch das sei ein Problem sämtlicher Betreiber öffentlichen Verkehrs. Der ZVV-Zielwert von 76 Punkten über sämtliche Qualitätskriterien wurde für Glattalbahn und -bus zusammen genau erreicht.
Im Verwaltungsrat der VBG gibt es zwei Wechsel: Hans Jakob Schürch, dort seit 2003 als Controller, gibt sein Amt ab. Die Aktionärsversammlung wählte an seiner statt Martin Gredig, ehemaliger CFO der Rhätischen Bahn und heutiger Bankrat der Graubündner Kantonalbank. Ebenfalls neu gewählt wurde Roland Kobel, ein Fachmann in den Bereichen Bau und Submissionsverfahren. Zum 25-jährigen Bestehen planen die VBG ferner Jubiläumsaktionen, von denen die Gemeinden und Bewohner im VBG-Marktgebiet profitieren sollen.