«Die VBZ sparen auf unserem Buckel», nervt sich das Fahrpersonal. Grund sei der nicht weitergegebene Bonus des ZVV von 1,7 Millionen Franken. Nun wollen die VBZ aber nachgeben: Alle Mitarbeitenden können mit einer Sachprämie rechnen – nach der Revisionsprüfung durch die Finanzkontrolle.
Die Verkehrsbetriebe der Stadt Zürich (VBZ) haben die Zielvorgaben des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) erfüllt. Dafür gibt es Geld. Thomas Kellenberger, Kommunikationsleiter des Zürcher Verkehrsverbund ZVV, bestätigt auf Anfrage: «Basis bilden die Resultate der breitangelegten und repräsentativen Kundenbefragung, die jedes Jahr durchgeführt wird. Der Bonus für die VBZ betrug 2019 1,7 Mio. Franken und wurde im letzten Sommer ausbezahlt.»
Viele negative Rückmeldungen
Seither war für die VBZ-Mitarbeitenden unklar, ob und wie auch sie davon profitieren werden. Intern geht bis heute ein Gerücht um, das auf einer veralteten Mitteilung im VBZ-Intranet basiert. Dort argumentierte der VBZ-Personaldienst, dass das Geld des ZVV nicht ausbezahlt werde. Dies führte zu vielen negativen Rückmeldungen der Mitarbeitenden. Denn in früheren Jahren bekam das Personal zumindest einen Teil des ZVV-Bonus in Form von Einkaufsgutscheinen ausgehändigt. Nach mehrmaligem Nachfragen dieser Zeitung scheint das Vorgehen nun klarer: «Die Geschäftsleitung der VBZ hat am 29.1.2020 – vorbehältlich Revisionsergebnis durch die städtische Finanzkontrolle – beschlossen, eine Prämie (in Form von Einkaufsgutscheinen) an die Mitarbeitenden auszuzahlen. Das Personal wird im April, sobald die definitiven Beschlüsse vorliegen, im Detail informiert werden », schreibt die Medienstelle. Also kann das Personal nun doch mit einer Prämie rechnen.
Theoretisch 600 Franken
Pro VBZ-Mitarbeitendem, das sind gut 2600 Personen, würde das – theoretisch gerechnet mit den 1,7 Millionen Franken – über 600 Franken Prämie ausmachen. Warum tun sich die VBZ denn so schwer in der Sache? Nochmals die Medienstelle: «Der Bonus des ZVV darf bei den VBZ aus Gleichbehandlungsgründen gegenüber den anderen städtischen Mitarbeitenden nicht ausbezahlt werden, da sie dem städtischen Personalrecht unterstehen.» Der ZVV-Bonus werde seit jeher in die gebundene Spezialreserve eingelegt. Diese diene dem Substanzerhalt der VBZ und dürfe nur für allfällige zukünftige Verluste verwendet werden. Immerhin scheinen die Proteste des durch viele Sparmassnahmen gebeutelten Personals gefruchtet zu haben. Keine Auskunft geben wollten die VBZ, wie viel von den 1,7 Millionen Franken tatsächlich ausbezahlt werden. Erst im April wird man mehr erfahren, so zumindest der Plan der VBZ. Immerhin wissen die Mitarbeitenden jetzt schon, dass sie wohl nicht leer ausgehen werden.