Verein «Zwüschehalt» eröffnet Männerhaus in Zürich

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Zürich hat ab sofort ein Männerhaus, in dem männliche Opfer von häuslicher Gewalt Schutz und Begleitung finden. Der Verein reagiert damit auf die grosse Nachfrage und eröffnet nach Bern und Luzern das dritte Schweizer Männerhaus in der Limmatstadt. Dies teilt der Verein «Zwüschehalt» in einer Medienmitteilung mit.    

Die Nachfrage für Häuser, in denen von häuslicher Gewalt betroffene Männer einen Zufluchtsort finden können, nimmt stark zu. So auch in Zürich. Bislang mussten die Zürcher in die bereits existierenden Männerhauser nach Bern und Luzern ausweichen, sofern dort überhaupt Platz frei war. Entsprechend intensiv suchte der Verein nach einer geeigneten und finanzierbaren Immobilie in Zürich. Anfang 2022 war es dann soweit: Im Februar konnte das erste Zürcher Männerhaus bezogen werden. Es bietet Platz für bis zu neun Personen und ist auch auf die Unterstützung von Vätern mit Kindern eingerichtet. Kinder sind dort auch am Wochenende im Rahmen des Besuchsrechts willkommen.

Kein Opferstatus, kein Geld von Bund und Kantonen

«Männer sind Täter und keine Opfer. Das ist zumindest die allgemeine Auffassung. Dass die Wirklichkeit anders aussieht, liegt auf der Hand. Gewalt ist nicht männlich, sie ist menschlich. Die Frage ist: Wie wir damit umgehen», sagt Gregor Faust, Traumatherapeut und Leiter des Zürcher Männerhauses. «Erst wenn wir anfangen, alle Opfer häuslicher Gewalt zu sehen, werden wir gute Lösungen finden können. Wir helfen, den Blick für die Gesamtsituation zu öffnen», so Faust weiter. Da der Verein weder von Bund und Kantonen und auch von der Opferhilfe keine finanzielle Unterstützung erhält, ist er auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen, um die Männerhäuser betreiben zu können.


Über den Verein «Zwüschehalt»

Der Verein «Zwüschehalt» schafft Räume für ein Zur-Ruhe-Kommen und begleitet die Aufarbeitung des Konflikts. Die private und damit unabhängige Initiative wurde 2009 ins Leben berufen und betreibt Häuser für gewaltbetroffene Männer in Bern, Luzern und neu auch in Zürich. Die Häuser werden von Fachpersonen mit persönlichem Engagement geleitet. Weitere Standorte sind in Planung. (pd.)