Promis werben für «Frieden»-Petition ohne ihr Wissen

Erstellt von Lorenz Steinmann |
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Auf der Petition zur Rettung des Restaurants Frieden in Zürich-Affoltern sind mit Rainer Maria Salzgeber und mit Monika Weber zwei Erstunterzeichner aufgeführt, die noch gar nicht angefragt wurden.

Der Petitionsbogen lag schon vorletzte Woche auf im Restaurant Frieden. «Rettet den Frieden» steht darauf. Nicht wenige Leute hatten schon unterschrieben. Grund: Das stattliche Gebäude ist eine Institution in Zürich-Affoltern. Das Problem: Es liegt genau in der Baulinie des geplanten Trams nach Zürich-Affoltern. Ein Abbruch droht. Kein Wunder, gibt es Leute, welche gegen die Kahlschlagpläne kämpfen wollen (wir berichteten). Eine davon ist Sylvia Weder, die in Wipkingen wohnt, aber in Affoltern arbeitet. Sie hat besagten Petitionsbogen aufgesetzt.

Der Petitionsbogen fällt auf, weil erstaunlich viele prominente Zeitgenossen als Erstunterzeichner aufgeführt sind. So neben ZSC-Kultfigur Mathias Seger, Startrainer Urs Fischer von Union Berlin und FCZ-Masseurlegende Hermann Burgermeister auch Alt-Stadträtin Monika Weber und SRF-Moderator Rainer Maria Salzgeber. Das Problem: Zumindest einige der aufgeführten Promis wussten bisher nichts von ihrem Glück, dass sie als Zugpferd für die Petition eingespannt wurden. So etwa Rainer Maria Salzgeber und Monika Weber, wie diese auf Anfrage bestätigten. Eine heikle Sache, ein peinliches Vorgehen, wie es scheint.

«Nur ein Entwurf»
Darauf angesprochen, windet sich Sylvia Weder. Es sein nur ein Entwurf gewesen, der im Restaurant Frieden auflag. Die Namen nur provisorisch aufgeführt. «Die Meinung war, dass ich den Petitions-Entwurt vorzu mit neuen Namen ergänze, bis er definitiv ist», so Weder auf Anfrage. Ein korrektes Vorgehen sieht anders aus. Immerhin: Die Petition ist nun in den Schlagzeilen und die Rettung des «Frieden» näher gerückt. Er soll nämlich, wie das technisch schon bei anderen Gebäuden möglich war, um einige Meter verschoben werden. So könnte das Restaurant erhalten bleiben.