Voller Elan für ein neues Projekt im Rütihof

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Um die 120 Personen nahmen am ersten von drei Mitwirkungsworkshops für die Überbauung des Areals Grünwald im Höngger Rütihof teil. Ziel der Stadt ist es, ein Projekt zu entwickeln, das von den Bewohnern unterstützt wird.

Die Stimmung in der Turnhalle des Schulhaus Rütihof beim ersten Workshop war gut. Die Anwesenden machten engagiert mit und tauschten sich aus. Bei einigen war aber Skepsis spürbar. «Ich vermisse die Unterlagen», hielt Jakob Maurer, einer der Rekurrenten gegen das ursprüngliche Projekt Ringling, fest. Jean Bollier, auch ein Rekurrent, bemerkte, dass die Vorgaben der Stadt für die Neuüberbauung des Areals Grünwald, zum Beispiel betreffend Dichte, fehlten. Auch befürchtete er, dass die Bevölkerung im entscheidenden Stadium nicht mehr mitreden könne, so wie es beim Ringling der Fall war. Einige kritisierten, dass das Verkehrskonzept nicht mehr zur Diskussion stand. Die meisten der um die 120 Mitwirkenden – einige von ihnen wohnen seit Jahrzehnten im Quartier – freuten sich aber über den Mitwirkungsprozess unter der Leitung des Amts für Städtebau. «Ich bin froh, dass wieder bei null angefangen werden kann», meinte Ueli Stahel, der das Schulwesen vertrat. Auch Patrick Bolle, Leiter GZ Höngg, zeigte sich zuversichtlich: «Der Prozess ist breit abgestützt, und die Planer sind beim Mitwirkungsprozess dabei. Sie hören selber, was die Mitwirkenden wollen. Dies garantiert eine gewisse Kontinuität, auch beim Architekturwettbewerb.»

Neues Kapitel
«Wir schlagen ein neues Kapitel dieses Generationsprojekts auf», hielt Stadtrat André Odermatt fest. Es sei deshalb wichtig, offen in den Prozess zu gehen. «Auf dem Areal Grünwald soll ein kleines, lebendiges Zentrum entstehen.» Das Areal sei geeignet für gemeinnützigen Wohnungsbau. Es leiste damit einen Beitrag zum Ziel ein Drittel gemeinnützige Wohnungen bis 2050. Zudem wies Odermatt darauf hin, dass das Rekursverfahren beim Strassenprojekt im Rütihof abgeschlossen sei. «2019 wird dieses realisiert.»

Stadtrat Daniel Leupi hielt fest, dass die Überbauung einen Beitrag leisten wird für öffentliche Bedürfnisse. Die Stadt halte an den bisherigen Bauträgern – Baugenossenschaft Sonnengarten, Gemeinnützige Bau- und Mietergenossenschaft Zürich GbmZ und Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich – fest. Diese hätten sich bereit erklärt, wieder mitzumachen. Zudem habe er aus dem Quartier keine Opposition gegen den gemeinnützigen Wohnungsbau vernommen. Ein Drittel der Wohnungen werde subventioniert, zwei Drittel seien freitragend. Zudem werde die Neuüberbauung die Ziele der 2000 Watt-Gesellschaft erfüllen. Er versicherte den Anwesenden, dass die Erkenntnisse des Mitwirkungsprozesses wie zum Beispiel Anliegen an die Infrastruktur und Quartierplatz ins Wettbewerbsprogramm einfliessen werden. Bis 2024 soll die Neuüberbauung Grünwald realisiert sein. 2019 ist der Architekturwettbewerb vorgesehen. Jemand aus dem Quartier wird in diesen mit einbezogen. «Wer dies ist, wird beim dritten Workshop entschieden», hielt Odermatt fest. Ob das Instrument der Arealüberbauung angewandt wird oder ob es einen Gestaltungsplan gibt, soll mit dem Siegerprojekt beim Architekturwettbewerb entschieden werden. Bis es so weit sei, wird das Areal gemäss Leupi wie bisher genutzt: Doppelkindergarten, Jugendbereich, ERZ und Landwirtschaft.

Der Anlass wurde moderiert vom Büro «frischer Wind». Die Anwesenden diskutierten an Tischen Themen wie «Wie kommt der Prozess an?», «Anliegen und Bedürfnisse?» und «Empfehlungen für Arealentwicklung?».

Fusswegnetz und Bachfreilegung
Bereits vor dem ersten Mitwirkungsprozess war eine Spurgruppe, bestehend aus Bauträgern und Quartiervertretern, zusammengekommen. Sie hatte erste Anliegen deponiert wie gute Einbindung ins Quartier, quartierschonende Erschliessung, feinmaschiges Fusswegnetz, Freiraum, Freilegung Steinwiesbächli, Quartierversorgung wie Coop und Kindergarten. (pm.)