Dank grossem Engagement von Eltern aus dem Quartier konnte das Gemeinschaftszentrum Oerlikon vor 20 Jahren sein bescheidenes Hinterhof-Dasein beenden und in die leer stehende Telefonzentrale umziehen. Unter dem Namen «Tezet» entstand in kurzer Zeit ein beliebtes Quartierzentrum.
Für Familien mit Kindern hatte das wachsende Quartier Oerlikon lange Zeit nicht viel zu bieten. In einem Hinterhof an der Gubelstrasse wurde ein kleines Gemeinschaftszentrum betrieben, dessen Angebot aufgrund der Grösse eher bescheiden war. Das änderte sich Anfang der 1990er-Jahre, als engagierte Eltern einen Elternverein gründeten und über eine familienfreundlichere Zukunft des Quartiers nachdachten. Vorstandsmitglied Ursula Schwager und ihr Mann Reto Vollenweider sahen in der leer stehenden Telefonzentrale der Swisscom einen idealen Standort, um ein Quartierzentrum aufzubauen. Sie fanden breite Unterstützung und bildeten gemeinsam mit dem Quartierverein, dem GZ und der Jugendmusik 11 eine Projektgruppe. «Die Swisscom stand der Idee positiv gegenüber, wollte das Gebäude aber nicht an die Stadt Zürich verkaufen, welche es ihrerseits nicht bloss mieten wollte», erinnert sich Fritz Blocher, damaliger Leiter des GZ. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Hochbau- und Sozialdepartement über Betrieb, Umbau, Einrichtung und Trägerschaft des Quartierzentrums willigte die Stadt schliesslich ein und beantragte dem Gemeinderat für den Umbau einen Kredit von 1,5 Millionen Franken, der am 22. März 2000 bewilligt wurde. Nach einigen Umbauarbeiten wurde das «Tezet Oerlikon», wie die Betriebsgruppe es nannte, am 1. April 2001 feierlich eröffnet.
«Eine Art Provisorium»
Fritz Blocher war der erste Leiter des neuen Quartierzentrums. «Es war alles eine Art Provisorium», erzählt er. «Es war ein altes Haus. Man musste aus dem, was war, etwas machen. Dank Quartier- und Elternverein hatten wir eine gute Vernetzung im Quartier und konnten auch einige Gruppen von früher übernehmen.» Eine grosse Nachfrage habe von Anfang an nach den Räumen zum Mieten bestanden. «Viele Oerliker Vereine hielten hier ihre Generalversammlungen ab. Und auch das Café wurde immer beliebter. Zu Beginn boten wir Kaffee und Kuchen an, später auch ein Mittagessen.»
Bis ins Jahr 2009, als Fitz Blocher in Pension ging, habe sich das Tezet stetig zu einem klassischen Gemeinschaftszentrum entwickelt. «Immer mehr Gruppen und Familien, auch internationale, haben es genutzt, und gleichzeitig zogen sich die Vereine langsam zurück.» Entsprechend wurde schliesslich auch der Name «Tezet» aufgegeben, und es wurde ein «GZ».
Wegen der alten, nicht isolierten Fenster, die den Lärm nach aussen trugen, gab es immer wieder Konflikte mit der Nachbarschaft. Schliesslich wollte die Swisscom nicht weiter in das Gebäude investieren, und sie verkaufte es an die Stadt.
Nach Fritz Blocher übernahm Markus Pfister 2009 die Leitung des GZ Oerlikon. 2013 folgte Susanne Siebenhaar und seit 2016 ist Leonie Schüssler Hauptverantwortliche.