Von Schwamendingen nach Affoltern

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Bäche sind Lebensadern im Siedlungsraum. Dies zeigte eine Führung von der Genossenschaft «mehr als wohnen» in Schwamendingen den Leutschenbach und den Katzenbach entlang nach Affoltern.

Gestartet wurde die von den Grünen Stadt Zürich organisierte Führung auf dem Hunzikerplatz in der Siedlung «mehr als wohnen». Begrüsst wurden die Teilnehmer von Matthias Probst, Bewohner der Siedlung «mehr als wohnen» und Gemeinderat Grüne. Ebenfalls anwesend waren Andreas Kunz vom Naturschutz Grün Stadt Zürich und Ueli Nagel, Präsident Lebensraum Zürich.
Kunz erläuterte beim Riedbachgraben das Bachkonzept der Stadt Zürich. Es sei wichtig, Grünräume zu vernetzen. Der Leutschenbach ist beim Fernsehstudio renaturiert worden: Plattformen, Spalten und mehr. Zurzeit wird ein neues Retentionsbecken erstellt. Der Grund, weshalb der Katzenbach über eine Mauer in den Leutschenbach führt, ist, dass im Katzenbach Forellen ausgesetzt werden. Die kleinen Fische können dann nicht von grösseren Fischen, die den Katzenbach heraufschwimmen, gefressen werden.

Blumenwiesen und Bäume
An der Glattparkstrasse ist eine artenreiche Strassenbegrünung zu sehen. Kunz wies unter anderem auf den Hornklee hin. Dort sei es auch möglich, einen Blumenstrauss zu pflücken. Wichtig sind die verschiedenen Arten von Blumen auch für Schmetterlinge wie zum Beispiel den Hauhechelbläuling. Eine Augenweide war ebenfalls die Schotterwiese hinter der Tramendstation Seebach, wo verschiedene Blumen blühen. «Von einer Blumenart profitieren zehn Tierarten», bemerkte Kunz.
Der Katzenbach fliesst nicht immer Strassen entlang, sondern auch in einem «Waldstück». Dort ist in einer Art Mündung mit drei Flüsschen eine nicht bewohnte Eisvogelburg zu sehen. Unter den Eisenbahnviadukten fühlt man sich trotz Bahnlärm weit weg von der Stadt. Hier konnten die Teilnehmer Knöterich essen. Dieser sei schmackhaft und sehr gesund.

Nagel ging zudem auf den Baumschutz ein. Er bedauert, dass in der Stadt Zürich Bäume nicht generell geschützt sind. «Einheimische Bäume wie Eiche, Winterlinde, Vogelkirsche, Zitterpappel sind wichtige Lebensräume.»

Zahlreiche Lebensräume

In der Stadt Zürich gibt es zahlreiche Kleinstlebensräume, wie Kunz festhielt. So ist die Artenvielfalt in der Stadt grösser als auf dem Land. Es gibt auch zahlreiche Arten, die auf der Roten Liste sind. «Die Stadt trägt aber auch Verantwortung für deren Erhalt», so Kunz. Die Bevölkerung müsse sich für die Grünraumversorgung starkmachen angesichts der zahlreichen Bauprojekte. Natur braucht aber auch Pflege. (pm. / Foto: pm.)