Rund eine Million Partypeople tanzten an der 27. Street Parade bei Sonnenschein und 27 Grad im Takt der 28 Love Mobiles, schätzen die Organisatoren. Die Besucherinnen und Besucher machten Zürich erneut zur weltweiten Techno-Hauptstadt. Das erste der 28 Love Mobiles steuerte am Samstag pünktlich um 14 Uhr aus dem Zürcher Seefeld auf die 2 Kilometer lange Route, wo es im Bad der 1’000'000 Partypeople versank. Schrill, schräg oder einfach «casual» zog es Junge und Junggebliebene aus der ganzen Welt in die Limmatstadt. Die Stimmung war hervorragend und friedlich und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, schreiben die Organisatoren. Mit dem Motto «Culture of tolerance» zelebrierte die tanzende Menge Lebensfreude in der Zürcher Innenstadt. Die diesjährigen Love Mobiles, welche wie immer von der House- und Technoszene gestaltet wurden, präsentierten sich bunt, gestylt und kreativ. Mit Sounds von Deep House bis Hardstyle servierten die Love Mobile-Macher die ganze Palette der tanzbaren elektronischen Musik. Das letzte Mobile fährt um etwa 22 Uhr im Ziel ein, auf den Bühnen werden die Regler um Mitternacht abgedreht.
Schlussbilanz der Stadtpolizei
Die 27. Street Parade verlief angesichts der sehr grossen Zahl von Besucherinnen und Besuchern relativ friedlich, schreibt die Stadtpolizei in ihrer Schlussbilanz. Drei Personen erlitten Stichverletzungen bei Auseinandersetzungen. Die Sicherheitsmassnahmen von Stadtpolizei und Schutz & Rettung Zürich sowie des Veranstalters hätten sich auch dieses Jahr bewährt. Deshalb zieht die Stadtpolizei eine vorwiegend positive Bilanz. In der Nacht kam es zu zahlreichen Einsätzen wegen Auseinandersetzungen, die meist aufgrund von übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum entstanden. Insgesamt drei Personen wurden am späten Abend anlässlich von Auseinandersetzungen verletzt und mussten mit Schnitt- bzw. Stichverletzungen hospitalisiert werden. Diesbezüglich erfolgen zwei separate Meldungen. Am späteren Nachmittag verletzte sich ein junger Mann bei einem gefährlichen Kopfsprung von der Quaibrücke in die Limmat. Und ein bis anhin nicht identifizierter Mann verletzte sich um 20.30 Uhr schwer, als er von der Quaibrücke in die darunter liegende Unterführung stürzte. Beide mussten ins Spital gebracht werden.
Rund 70 Personen wurden im Verlauf des Samstags und der darauffolgenden Nach durch die Stadtpolizei verhaftet. Es handelt sich vorwiegend um junge Männer, die wegen Körperverletzung, Diebstahl, Raub, Sexualdelikten, unerlaubtem Waffenbesitz, Betäubungsmitteldelikten oder Gewalt und Drohung gegen Beamte festgenommen wurden. Detektive und Betäubungsmittelfahnder stellten knapp 20 g Kokain, rund 150 g Cannabis, geringe Mengen von MDMA und Amphetaminen sowie über 100 Ecstasytabletten sicher. Ebenso wurden je rund 3500 Schweizerfranken und Euro sichergestellt. Bis auf 35 waren alle Festgenommenen bis zum Sonntagvormittag nach der erfolgten Befragung wieder entlassen worden. Die Stadtpolizei geht davon aus, dass noch Anzeigen wegen Diebstählen eingehen werden.
26 Personen mussten nach übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum und gleichzeitiger Fremdgefährdung in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle ZAB eingeliefert werden. Detektive der Verwaltungsabteilung verzeigten unter anderem mehrere illegale Händler und Standbetreiber, welche die Schliessungszeit nicht einhielten. Zudem wurden rund ein Dutzend Betreibende von Lokalen ermahnt, weil sie Lautsprecheranlagen im Freien aufgestellt hatten und einige auch verzeigt, nachdem sie die polizeilichen Anordnungen nicht befolgt hatten. (pd. / Foto: Verein Street Parade, Zürich)