Wache Süd: Ausbau der Notfallversorgung

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Die Strategie von Schutz & Rettung Zürich sieht einen dezentralen Ausbau der Notfallversorgung vor. Nun ist der Architekturwettbewerb zur Erweiterung der Wache Süd entschieden.

Im Notfall zählt jede Minute: Feuerwehr und Rettungsdienst müssen innert 10 Minuten ab Aufgebot am Notfallort eintreffen. Um diese Vorgaben zu erfüllen und unter Berücksichtigung des prognostizierten Bevölkerungswachstums in der Stadt Zürich von heute 415 000 auf über 500 000 Personen bis 2040, plant Schutz & Rettung Zürich (SRZ) daher zusätzliche Wachen und erneuert die bestehenden Standorte.

Denkmalgeschützter Herter-Bau

Als wichtiger Baustein der Standortstrategie soll in einem nächsten Schritt die denkmalgeschützte Wache Süd an der Weststrasse in Wiedikon erweitert, betrieblich optimiert und in diesem Zuge baulich angepasst werden, teilt die Stadt mit. Die 1937 von Stadtbaumeister Hermann Herter im Rahmen seiner städtebaulichen Entwicklung des Sihlhölzliquartiers realisierte Brandwache dient heute auch als Hauptsitz von Schutz & Rettung mit rund 180 Mitarbeitenden, davon 106 Berufsfeuerwehrleute im Schichtdienst. Verkehrstechnisch ist die Wache Süd 80 Jahre nach der Inbetriebnahme optimal gelegen, betrieblich dagegen stösst sie an ihre Grenzen. Der Standort soll für einen gemeinsamen Betrieb von Rettungsdienst, Berufs- und Milizfeuerwehr für die nächsten 20 bis 30 Jahre baulich fit gemacht und dabei den Anforderungen einer Rettungsorganisation mit einer Verfügbarkeit von 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr gerecht werden. Die Bauarbeiten werden unter laufendem Betrieb erfolgen.

Siegerprojekt «Fuchs»

Das Projekt «Fuchs» von Conen Sigl Architekten aus Zürich findet einen überzeugenden Umgang mit der denkmalgeschützten Brandwache, lobt die Stadt. Es überzeuge auch im Betrieb von Schutz & Rettung. Dank dem geringen Glasanteil und der grosszügig dimensionierten Photovoltaik-Anlage wird das Projekt aus ökologischer Sicht als positiv eingestuft und kann das Minergie-P-ECO Label gut erreichen.

Die geschätzten Zielerstellungskosten belaufen sich auf 34 Millionen Franken. 2019 wird der Objektkredit dem Gemeinderat vorgelegt, 2020 ist die Volksabstimmung vorgesehen, so- dass die erweiterte Wache Süd voraussichtlich 2024 in Betrieb genommen werden kann.

Die «Standortstrategie Schutz & Rettung» sieht vor, dass SRZ künftig zusätzlich zu den bestehenden Wachen Süd, Zentrum (Neumühlequai) und Flughafen von drei neuen dezentralen Wachen im Norden, Osten und Westen aus operiert. Alle Wachen sind mit Einheiten der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes besetzt und mit Einheiten der Milizfeuerwehr ergänzt, so dass gerettet, gelöscht und behandelt werden kann. Ausnahme ist die Wache Zentrum, in der aus Platzgründen weiterhin ausschliesslich der Rettungsdienst stationiert sein wird. (zw. / Foto: mai.)

Sämtliche Projekte sind bis Freitag, 21. September, im Ausstellungsraum des Amts für Hochbauten Stadt Zürich, Pavillon Werd, Morgartenstrasse 40, 8004 Zürich zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 16–20 Uhr; Samstag und Sonntag 14–18 Uhr.