Weniger Versuchstiere, dafür mehr mittel- und schwerbelastende Versuche

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Die Zahl der Versuchstiere ist 2019 erneut gesunken, wie bereits in den drei Jahren davor. Dies teilt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen mit. Im Vergleich zum Vorjahr seien vor allem weniger Mäuse und Fische eingesetzt worden. Im Jahr 2019 waren 3265 Tierversuchsbewilligungen gültig; das entspricht einem Rückgang von 6,2 Prozent gegenüber 2018.

Mittel- und schwerbelastende Tierversuche nehmen zu
Tierversuche werden in vier Belastungskategorien – so genannten Schweregraden (SG 0 bis SG 3) – eingeordnet: Versuche im SG 0 werden als nicht belastend beurteilt; Versuche im SG 3 belasten die Tiere schwer. 69,2 Prozent (Vorjahr 71,1 Prozent) der Tiere kamen in nicht oder wenig belastenden Tierversuchen zum Einsatz (Schweregrade 0 und 1). In diesen Kategorien ist seit 2015 eine stetige Abnahme festzustellen. In den Belastungskategorien SG 2 und SG 3 ist dagegen seit 2012 eine kontinuierliche Zunahme zu beobachten. 2019 waren 27,6 Prozent (Vorjahr 26,1 Prozent) der Tiere einer mittleren Belastung (Schweregrad 2) und 3,2 Prozent (Vorjahr 2.7 Prozent) einer schweren Belastung ausgesetzt.

Grossteil der Versuchstiere für Forschung von Krankheiten beim Menschen
Von 2012 bis 2019 ist auch eine zunehmende Verwendung von gentechnisch veränderten Mäusen im Schweregrad 2 und 3 zu beobachten. Diese Versuchstiere kommen in der Grundlagenforschung für den Kenntnisgewinn von Krankheiten zum Einsatz.

Der seit 2012 anhaltende Anstieg widerspiegelt die Aktivität in der biomedizinischen Forschung in der Schweiz. Rund 90 Prozent der in Schweregrad 3 eingesetzten Tiere dienten der Erforschung von Krankheiten beim Menschen, davon rund 28 Prozent für Krebserkrankungen und 22 Prozent für Erkrankungen des Nervensystems. (pd.)