Spielerisch, bunt und kreativ: So zeigte sich kürzlich das Illustrationsduo «It’s Raining Elephants» bei der Präsentation seines neusten Werks.
Viele farbige Bilder und allerlei Hintergrundwissen lieferten die Illustratorinnen Nina Wehrle und Evelyne Laube, als sie im Werkstattgespräch den Teilnehmenden ihr Buch «Marta und Ich» vorstellten. «Vom Pinselstrich zum Bilderbuch» titelte die Veranstaltung passenderweise.
Im Rahmen von «Zürich liest» wurde die Veranstaltung vom Schweizerischen Institut für Kinderund Jugendmedien (SIKJM) in Kooperation mit dem Atlantis-Verlag organisiert und durchgeführt. Dabei erfreute sich die SIKJM-Bibliothek im Kreis 6 einer hohen Anzahl an Besuchern, darunter auch Freunde und Bekannte, die das Duo «It’s Raining Elephants» noch aus Studienzeiten kennen. Mit viel Bildmaterial und einer spielerisch leichten Art präsentierten die Künstlerinnen ihre bisherigen Arbeiten und berichteten analog dazu von den Anfängen, der Zusammenarbeit im Team sowie von diversen Inspirationsquellen.
Spiel mit gewissen Regeln
«Es hat uns fasziniert, unsere Arbeiten zu vereinen. Das hat bei uns beiden völlig neue Energien freigesetzt», beschrieb Nina Wehrle die Entstehung von «It’s Raining Elephants». Die beiden lernten sich während ihres Studiums kennen und betätigen sich seit 2008 in verschiedenen Bereichen der Illustrationsszene. «Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist es, dass wir uns ständig austauschen », antworteten sie auf die Frage, wie sie als Team funktionieren. «Meist entwickeln wir die Idee vom Endprodukt gemeinsam, zeichnen dann aber beide individuell daran. Gerade darum müssen wir uns währenddessen an im Voraus getroffene Regeln halten, wobei im Gegensatz zu früher weniger Zeit zum Spielen bleibt», so Laube. «Der Ausdruck Spielen meint dabei vor allem den Verlauf eines Arbeitsprozesses. Man kann sich das Ganze wie ein Pingpongspiel vorstellen, wo man aufeinander reagieren muss. Diese spielerischen Arbeiten sollte man sich trotz aller Ernsthaftigkeit, die die Arbeit mit sich bringt, bewahren.» Auf die Frage, wie es zum Künstlernamen kam, antwortete Wehrle: «Es war eine übermütige Idee, die einfach ein sehr starkes Bild auslöst.» «Es war an einem trüben Tag und es regnete so stark, dass man Elefanten an die Scheibe klatschen hörte», ergänzte ihre Kollegin schmunzelnd.
«Marta und ich»
Ihr neustes Werk «Marta und ich», welches unter anderem für den Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2017 nominiert ist, erzählt die Geschichte eines Mädchens, das einen Löwen malt. Als dieser lebendig wird, begeben sich die beiden auf eine Reise voller Abenteuer. Themen wie Freundschaft sowie Streit und Versöhnung spielen dabei eine wichtige Rolle.
«Vereinfachung ohne Banalisierung », nannte Wehrle die grösste Schwierigkeit des Gestaltungsprozesses. «Wir wollten eine Geschichte schaffen, die Leichtigkeit ausstrahlt und gleichzeitig Mut macht.» Im Gegensatz zu früheren Arbeiten wird hier ganz offensichtlich viel Wert auf die Präsenz von Farben gelegt. «Es ist, dramaturgisch gesehen, ein sehr schönes Stilmittel, um einen Spannungsaufbau zu erzielen», sagte Laube. Die Vergabe des Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreises, der alle zwei Jahre vom SIKJM an überragende kinderliterarische Werke verliehen wird, findet dieses Jahr am Sonntag, 26. November, in Bern statt. Bei den Fans dürfte daher Daumendrücken angesagt sein. Wer weiss, vielleicht heisst es dann schon ganz bald: «Vom Pinselstrich zum Bilderbuch – vom Bilderbuch zum Kinderund Jugendmedienpreis 2017.» (kos.)