Der Parkplatzkahlschlag geht weiter: Im Bereich Berta-, Marta-, Goldbrunnen-, Zurlinden- und Zentralstrasse werden 40 Parkplätze gestrichen. Dafür entstehen 116 neue Veloabstellplätze. Das Projekt entsteht im Rahmen der Kanalisationserneuerung.
Karin Steiner
Auslöser des Bauvorhabens ist die Kanalisation mit den über 100-jährigen, stark bruchgefährdeten Wasserverteilleitungen, die in der Berta-, Marta- und Zurlindenstrasse dringend ersetzt werden müssen. Gemäss dem «Masterplan Velo» nimmt die Stadt dies zum Anlass für eine grössere Umgestaltung des Gebiets. So wird in der Bertastrasse eine fünf Meter breite und in der Zurlindenstrasse eine fünf bis sechs Meter breite Fahrbahn eingerichtet, wodurch die gemäss «Masterplan Velo» festgelegte Hauptroute der Qualitätsstufe A umgesetzt wird. Im gesamten Projektperimeter entstehen zusätzlich 116 Zweiradabstellplätze.
Das geht einmal mehr auf Kosten der Parkplätze. In der Bertastrasse gibt es jetzt stellenweise beidseitig Parkplätze. Künftig werden diese einseitig am Fahrbahnrand angeordnet. «Damit wird ein stimmiges und einheitliches Strassenbild erzeugt», heisst es von Seiten der Stadt. Auch in der Zurlindenstrasse werden die Parkplätze nur noch einseitig angeordnet. Lediglich im Abschnitt Gertrud- bis Eschwiesenstrasse verbleiben die Parkplätze auf beiden Seiten. Insgesamt werden im Projektperimeter 40 Parkplätze abgebaut, 211 bleiben erhalten.
Planauflage bereits erfolgt
Die Planauflage für dieses Projekt erfolgte im Januar 2019. Der Gewerbeverein Zürich 3 hat damals keine Einsprache erhoben. «Wenn unsere Mitglieder an uns herantreten, entscheiden wir im Vorstand, ob wir aktiv werden oder nicht», so Präsident Markus Rupper. «Das war bei diesem Projekt nicht der Fall», sagt er. Urs Rauber will in seiner Funktion als Präsident des Quartiervereins Wiedikon grundsätzlich keine Stellung nehmen. «Wir sind politisch neutral und wahren die Interessen sowohl der Anwohner als auch des Gewerbes», sagt er. «Aber ganz persönlich bin ich entsetzt darüber, dass immer mehr Parkplätze verschwinden. Wir haben auch Mitglieder im Vorstand, die vom Abbau direkt betroffen sind. Dieser Trend bereitet uns Sorge.»
Alleenkonzept wird umgesetzt
Aufgrund des Bauprojekts müssen im Projektperimeter 32 Bäume gefällt werden. Davon werden 27 ersetzt. Gleichzeitig werden 36 neue Bäume gepflanzt. Die Baumbilanz beträgt somit plus 31 Bäume gegenüber dem heutigen Stand.
Am Ende der Bauarbeiten werden die Strassen sowie die öffentliche Beleuchtung erneuert. Der Baubeginn ist für Frühling 2021 geplant. Die Arbeiten sollen voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen sein. Der Stadtrat hat für das gesamte Bauvorhaben einen Objektkredit von 494 000 Franken sowie gebundene Ausgaben in der Höhe von 16,465 Millionen Franken bewilligt.