Wo Armutsbetroffene kreativ tätig sein können

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Einen Blick erhaschen, Künstlern und Künstlerinnen über die Schulter schauen, wie ein Werk erschaffen wird. Immer am ­letzten Montag im Monat gibt es einen Tag der offenen Tür in der Bäckeranlage.

Seit April dieses Jahres besucht eine Gruppe von sechs Personen, die finanziell armutsbetroffen sind, jeden Montagnachmittag im Aktionsraum der Bäckeranlage ein Werkatelier. Begleitet werden sie durch die KeBoKulturvermittlung und finanziell unterstützt sind sie durch die Glückskette Schweiz. Die sozialen Dienste der Stadt Zürich stellen den Raum zur Verfügung. An diesen Nachmittagen wird intensiv und individuell gearbeitet. ­Prozessorientiertes Wirken steht im ­Vordergrund.

Betritt man den Aktionsraum, wird man von der vorherrschenden kreativen Stimmung eingeholt. Sie ist ansteckend. Viel künstlerisches Talent sowie anregende Gespräche sind an der Tagesordnung. Dementsprechend wird auf eine Ausstellung im «Ziegel» in der Roten Fabrik hingearbeitet. Diese Vernissage findet am 18. Oktober statt. Der KeBoKulturvermittlung ist es ein wichtiges Anliegen, Menschen, die durch ihre finanzielle Situation kaum Möglichkeiten besitzen, kreativ zu sein, einen Raum zu bieten, in dem sie in Ruhe ihren Fähigkeiten nachgehen können. Nicht selten entstehen an den Montagnachmittagen intensive Gespräche über Kunst und Künstlerinnen und deren Lebenswege. Dabei ist auffallend: Wer Kunst macht, hat oft ein Leben geführt, das nicht der Norm entspricht. Reichtum an Daseinserfahrungen prägt künstlerisches Schaffen.

Alle willkommen am 26. Juli

Um die Bevölkerung an diesen Nachmittagen teilhaben zu lassen, sind stets am letzten Montag des Monats von 14.30 bis 16.30 Uhr für alle Interessierten die Türen geöffnet. Der nächste Tag der offenen Tür findet am 26. Juli statt. Der Aktionsraum (das Werkatelier) ist an diesen Tagen über die Aussentreppe direkt in den ersten Stock erreichbar. (e.)

https://kebokulturvermittlung.com/