Wo hauseigene Erde ohne Torfzusatz entsteht

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Die jüngste Führung von «Grün über Mittag» klärte über die Tätigkeit der Gärtner im Winter auf und erlaubte dem Publikum einen Blick in die Gewächshäuser.

Die jüngste Führung von «Grün über Mittag» klärte über die Tätigkeit der Gärtner im Winter auf und erlaubte dem Publikum einen Blick in die Gewächshäuser.

Jeannette Gerber

Die Führung durch die Stadtgärtnerei in Albisrieden übernahm Sadik Ahmeti, Obergärtner und Leiter des öffentlichen Bereichs – laut seiner Visitenkarte «Gärtner mit erweiterten Aufgaben». Treffender hätte man es wohl kaum formulieren können.

Zuerst erklärte Ahmeti das grosse Spektrum seines Aufgabenbereichs im Winter: die Produktion von Topfpflanzen, das Vermehren diverser Pflanzen für die Märkte, die Gärtnerei instand halten, Lehrlinge ausbilden, die Produktion für die Pro Specie Rara (Schweizerische Stiftung für kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren) und schliesslich die Produktion für die Schülergärten. Auch müssen diverse Kurse, Führungen, Veranstaltungen und die Märkte vorbereitet werden. Und dazu kommen noch die Pflichten im öffentlichen Bereich.

Der Computer hilft

Es war offensichtlich: Ahmeti freute sich, sein Wissen weiterzuvermitteln. Er ist bereits seit 2002 für die Stadtgärtnerei tätig. Sadik Ahmeti zeigte den 15 Anwesenden, wie mit dem Computer das Klima gesteuert wird: das Besprenkeln der Jungpflanzen, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur in den Häusern. Dann demonstrierte er die Erdmischmaschine, in der die hauseigene Erde ohne Torfzusatz entsteht. Es wird nur Torfersatz verwendet. Die Jungpflanzen werden eingetopft und im Gewächshaus auf den Anstautischen regelmässig geflutet, was der Computer übernimmt. Es war rührend, zu beobachten, wie behutsam der 1,90 Meter grosse Mann mit den zarten Pflänzchen umging.

Weiter ging es zum Treibhaus, wo die Aussaat von Samen und das Pflanzen von Setzlingen für viele Sorten von Salaten, Kräutern und Tomaten erfolgt. Auf den Vermehrungstischen werden die Setzlinge zum Verwurzeln gepflanzt. Setzlinge werden von Mutterpflanzen gewonnen, oft sogar von wilden. Für diese Mutterpflanzen gibt ein spezielles Gewächshaus. Es ist ein Anliegen der Stadtgärtnerei, seltene Pflanzen zu vermehren und alte Sorten wieder zu entdecken.

Sie habe sich für einen Schrebergarten in der Waid angemeldet, der ihr in naher Zukunft zugesprochen werden soll, erklärte Gabriella Wyden aus Höngg die Motivation für ihre Teilnahme an der Führung. «Ich selbst liebe die Natur und möchte einen Begegnungsort für Familie und Freunde schaffen und meinen Enkelkindern die Möglichkeit geben, von klein auf mit der Natur in Berührung zu kommen und deren Wert schätzen zu lernen.»

www.stadt-zuerich.ch/stadtgaertnerei