Die neue kommunale Wohnsiedlung Leutschenbach enthält Wohnungen, Dienstleistungs- und Gewerbeflächen sowie Kindergärten und Horte. Der Stadtrat beantragt einen Objektkredit von 213 205 000 Franken. Die Grünen verlangen eine Erhöhung des Anteils an Grün- und Freiräumen durch Verzicht auf ein Gebäude.
An der Leutschenbachstrasse westlich und östlich des Riedgrabens in Seebach soll die neue kommunale Wohnsiedlung Leutschenbach entstehen. Sie enthält neben 369 Wohnungen, einschliesslich 11 Wohnateliers, 9 Grosswohnungen und zusätzlich 41 zumietbare Zimmer, rund 1200 Quadratmeter Dienstleistungs- und Gewerbeflächen, vier Kindergärten und Betreuung sowie eine Tiefgarage. Der Vorplatz zur Leutschenbachstrasse soll neu gestaltet, eine Photovoltaik-Anlage erstellt und die Abwärme des Schweizer Radio und Fernsehens für die Siedlung genutzt werden. Dafür beantragt der Stadtrat einen Objektkredit von insgesamt 213 205 000 Franken.
Freistehende Häuser im Innenhof
Das Projekt Souq, welches den Wettbewerb gewann, sieht eine Hofrandbebauung mit zwei zueinander ausgerichteten U-förmigen, gestaffelten Baukörpern vor. Diese öffnen sich gegen den Riedgraben und bilden damit einen grosszügigen Innenhof über beide Grundstücke. Im Innenhof ist ein freistehendes zweigeschossiges Kindergartengebäude geplant. Zudem sind dort Wohnateliers vorgesehen.
«Unverantwortbare Finanzpolitik»
Die Weisung ist traktandiert für die Sitzung des Gemeinderats vom 16. Januar. Die Mehrheit der Gemeinderatskommission stimmt dem Antrag des Stadtrats zu. Die SVP lehnt den Vorschlag des Stadtrats zusammen mit der FDP ab. Die Fraktion beantragt Rückweisung mit folgendem Auftrag: «Der Stadtrat wird aufgefordert, das Baurecht ‹neue kommunale Wohnsiedlung Leutschenbach› öffentlich auszuschreiben und mit den erwünschten Kriterien zu vergeben.» Öffentlich-rechtliche Stiftungen und Kapitalanlagen wie zum Beispiel Pensionskassen hätten volle Kassen und könnten dieses Geld kaum gewinnbringend anlegen. «Mit dem Erwerb des Baurechts kann und wird ein solcher Investor dieses Projekt kapitalisieren, ohne dass sich die Stadt Zürich weiter verschulden muss.» Die SVP-Fraktion findet den Vorschlag des Stadtrats eine unverantwortbare Finanz- und Wachstumspolitik, welche bei steigenden Zinsen eine Herausforderung und für kommende Generationen enorme Altasten darstellen würden.
Mehr Grün
Die Fraktion der Grünen fordert den Stadtrat mit einem Postulat auf zu prüfen, wie bei der neuen Wohnsiedlung Leutschenbach der Anteil an Grün- und Freiräumen erhöht werden kann, indem eines der Souq-Häuser im Innenhof gestrichen wird.
Zudem soll bei der neuen Wohnsiedlung der Anteil ökologisch wertvoller Dachflächen auf den Souq-Häusern erhöht werden. «Bei der Wohnsiedlung Leutschenbach sollen nicht nur die Dächer der Wohnhäuser, sondern auch die Dächer der Souq-Häuser im Innenhof begrünt werden.» Die Grünen sind überzeugt, dass auch Steildächer begrünt werden können. (pm.)