Am Samstag, 22. Juni findet auf dem Areal des GZ Riesbach ein Fest statt, das für alle etwas zu bieten hat. Neben dem traditionellen Riesbacher Märt stehen auch ein Ponyreiten, ein Quartierspaziergang und ein Jubiläumskonzert auf dem Programm.
Es scheint, als sei 2019 das Jahr der Jubiläen im Zürcher Seefeld. Vor ziemlich genau zehn Jahren hat der Verein «Jazz im Seefeld» seine monatlichen Konzerte ins Leben gerufen, und der Quartierverein (QV) Riesbach feiert heuer sein 125-jähriges Bestehen. In Kombination mit dem Riesbacher Märt, den jeweils das Gemeinschaftszentrum (GZ) Riesbach organisiert, sollen diese Jahrestage am 22. Juni mit einem gemeinsamen Mittsommerfest gefeiert werden. Hauptverantwortlich für die Organisation ist Beni Kocher vom GZ Riesbach.
Kocher betont, dass das Mittsommerfest kein Ersatz für das Riesbachfest sei, welches in diesem Jahr ausfällt («Züriberg» berichtete). «Im Vergleich zum Riesbachfest ist das ein kleines Sommerfest», sagt er. Es sei mit markant weniger Lärmemissionen zu rechnen, da fast die gesamte Festmusik akustisch ist. Auch die Anzahl der erwarteten Besucher sei nicht zu vergleichen: «Am Riesbachfest nahmen über alle drei Tage verteilt meist 2000 bis 3000 Personen teil.» Für das eintägige Mittsommerfest stelle das GZ zwischen 300 und 400 Sitzplätze zur Verfügung.
Die Idee, die Jubiläen der beiden Vereine mit dem Riesbacher Märt zusammenzulegen, entstand laut Kocher erst im Februar. Normalerweise brauche man für die Organisation eines Festes in dieser Grösse mehr als ein halbes Jahr Vorlaufzeit. Abgesehen vom knappen Zeitplan hat es bei der Planung aber keine Schwierigkeiten gegeben. Das dürfte damit zusammenhängen, dass der traditionelle Märt im gleichen Rahmen wie gewohnt stattfindet. «Anders ist nur, dass der Quartierverein seine Bar bis in den Abend hinein betreibt und es ein Konzert zum Jubiläum von ‹Jazz im Seefeld› gibt», sagt Kocher.
Nebst den insgesamt 28 Ständen, die von lokalen Gewerbsleuten und Privatpersonen betrieben werden, hat der Markt auch ein breites Rahmenprogramm zu bieten. So gibt es beispielsweise eine eigene Marktecke mit einem Kinderflohmarkt. «Dort können die jüngeren Besucher ihre alten Spielsachen verkaufen», erklärt Kocher. Beliebt sei bei den Kindern auch das Ponyreiten am Nachmittag. Auf der Bühne vor dem Jugendtreff wechseln sich im Stundentakt singende Schulklassen, Tanzvorführungen und Musikvorträge ab.
Kochers Highlight im Nachmittagsprogramm ist aber das Projekt «My-Now» – ein Bandprojekt vom Verein Wohnheime Mainaustrasse. Dabei werden die Bewohner dieser Wohnheime Coverversionen von alten Songs auf die Bühne bringen. «Bei den Proben habe ich sie unter anderem David Bowie spielen gehört », sagt Kocher. Ein weiteres Highlight steht dann am Abend auf dem Programm. Ab 20.30 Uhr gibt eine extra für diesen Anlass zusammengestellte Hausband das Jubiläumskonzert zum Besten.
Geleitet wird diese Hausband von Christoph Imiger, der vor rund zehn Jahren auch die monatlichen Jazzkonzerte im Seefeld initiiert hat. Sie setzt sich aus namhaften Musikern zusammen, die allesamt auch international tätig sind. An den «Jazz im Seefeld»-Konzerten spielen die Musiker oft experimentelle und neuartige Musik. Am Jubiläumskonzert werden sie jedoch vorwiegend Standards spielen, mit denen auch Zuschauer vertraut sein könnten, die keine expliziten Jazz-Hörer sind. «Es war gegeben, dass wir in diesem Rahmen nicht allzu experimentell auftreten können», sagt Gina Attinger, Vereinspräsidentin und Vorstandsmitglied beim QV Riesbach.
Aus Fehlern gelernt
Das Highlight aus Sicht des QV Riesbach ist der Quartierspaziergang am Nachmittag. «Da werden wir unter anderem Anekdoten aus 125 Jahren Vereinsgeschichte vortragen, die Dorothe Schmid aus dem Vorstand momentan in den Protokollen zusammensucht », erklärt Attinger. Auch werde der Spaziergang Überraschungen zu bieten haben. Stattfinden soll er auch bei schlechtem Wetter, was für die übrigen Festaktivitäten ebenfalls gilt. Kocher erklärt: «Das Worst-Case-Szenario ist, dass der Markt abgesagt wird und die übrigen Aktivitäten im GZ stattfinden.» Dafür wäre aber Dauerregen oder stürmisches Wetter nötig.
Dass die Organisatoren ein solches Szenario überhaupt berücksichtigen, ist auch den Ereignissen am letzten Chlaus-Märt beim GZ Riesbach geschuldet. «Es hat damals so stark gestürmt, dass wir die Stände von Hand festhalten mussten», erinnert sich Kocher. Daraufhin habe man das Sicherheitsdispositiv überdacht. Den Entscheid, in welcher Form das Mittsommerfest dann schliesslich stattfinden wird, fällen die Verantwortlichen spätestens um 8 Uhr am Morgen des Festtags. (lz.)