Visuell betrachtet ist der Brupbacherplatz im Sihlfeldquartier eher unattraktiv, sogar öde. Ein wenig mehr Leben wird ihm guttun. Der Platz, nach dem politisch aktiven Zürcher Arzt Fritz Brupbacher benannt, wurde im Zuge des Projekts «Westumfahrung Zürich» als Verkehrsberuhigung und Aufwertung des Quartiers angelegt. Hier findet ab dem 20. März der «BrupbiMärt» statt, jeden Samstag zwischen 9 und 16 Uhr. Zu den zehn in Zürich bereits bestehenden Wochenmärkten kommt also ein elfter hinzu.
Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der Quartierverein Wiedikon. Die Interessengemeinschaft IG Brupbacher-Markt, die sich aus Geschäftsinhabern und Anwohnern rund um den Platz zusammensetzt, wird den Markt betreiben.
Es werden Frischgemüse, Früchte, Fleisch ab Hof, Fisch, Käse, eventuell Blumen, Gewürze, Honig, Kaffee und Delikatessen angeboten. Auch ein bis zwei Imbissstände sind vorgesehen. Des Weiteren sind Stände mit selbst gemachten Erzeugnissen aus dem Quartier wie Körbe, Kerzen, Schnitzereien, Textil- und Töpferwaren geplant. Dafür wurde eine Nachhaltigkeitscharta mit folgenden Grundsätzen ausgearbeitet: Die Produkte werden saisonal und im Umkreis von Zürich produziert. Sie kommen möglichst aus biologischer Landwirtschaft bzw. von Tieren aus Auslauf- und Freilandhaltung. Sie sollen frei von gentechnisch veränderten Rohstoffen sein. Die Nutztiere müssen gemäss dem Tierschutzgesetz gehalten worden sein. Auch bezüglich Food Waste ist man aktiv: Die auf dem Markt angebotenen Produkte zum Direktverzehr können zum Marktschluss reduziert angeboten werden.
Gesucht werden immer noch Obst- und Gemüsehändler, Fischer, Metzger und dringend eine Gärtnerei mit Setzlingen. Man will mit 15 Ständen starten und das Angebot später bis zu 20 Ständen ausbauen.
Zu Bedenken betreffend zusätzlicher Lärmemissionen und mehr Verkehrsaufkommen durch den Marktbetrieb gefragt, äusserte sich Urs Rauber, Präsident des Quartiervereins Wiedikon: «Etwas stärker als normal wird der Lärm am Samstag nur von 9 bis 16 Uhr sein. Ein Mehrbetrieb, also eine Belebung des Quartiers ist durchaus gewollt, und zwar vom Quartierverein und von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern. Und das Verkehrsaufkommen wird eher kleiner sein als sonst, da die Sihlfeldstrasse und ein Teil der Gertrudstrasse während der Marktzeit gesperrt werden.»
Bisher seien dem Quartierverein keine Befürchtungen oder gar Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern zu Ohren gekommen. «Zuversichtlich stimmt uns auch, dass die Trägerschaft sich aus verschiedenen Anrainern des Brupbacherplatzes zusammensetzt», sagt Rauber. «Im Falle eines möglichen Konflikts könnten Probleme basisnah von und mit den Betroffenen besprochen und einvernehmlich gelöst werden.»
Auf die Frage, ob es einen weiteren neben den bereits bestehenden zehn Wochenmärkten brauche, meinte Rauber: «In Zürich gibt es nur zwei Samstagsmärkte: Altstetten und Oerlikon, einen weiteren in Wiedikon erträgt es durchaus.» Und die Öffnungszeiten seien ja auch unterschiedlich: BrupbiMärt von 9 bis 16 Uhr und der Rest von 6 bis 12 Uhr.
Anmeldung für Marktbetreiber: www.brupbimärt.ch