Zürich hat jetzt auch einen Mädchenchor

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Die Zürcher Sängerknaben sind weltweit bekannt. Jetzt wurde das weibliche Pendant lanciert. Mitsingen können Mädchen von 5 bis 16 Jahren. Der Zürcher Mädchenchor ist öffentlich, es sind alle singbegeisterten Mädchen willkommen.

Etwas über 20 Mädchen zählt der Zürcher Mädchenchor schon: Gegen oben gibt es aber noch viel Luft. Gestartet ist der Verein im vergangenen Februar. Mitinitiant und einer von zwei Chorleiterin ist Konrad von Aarburg. Er ist seit über 20 Jahren Mitglied der Chorleitung bei den Zürcher Sängerknaben. «Seit vielen Jahren beobachten wir die positiven Auswirkungen des Musizierens auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Lernverhalten der Kinder», erklärt von Aarburg. Die Nachfrage nach einem Mädchenchor sei schon lange vorhanden. «Es war an der Zeit, auch einen Chor für Mädchen zu gründen», so von Aarburg. Den Chor leitet er zusammen mit seiner Kollegin und Chorleiterin Agnieszka Levitan. Sie ist diplomierte Musikerin, Musik- und Rhythmiklehrerin.

Der Zürcher Mädchenchor ist noch in der Aufbauphase. Zurzeit ist das Ziel mehrstimmiges Singen. Doch von Aarburg hat längerfristige Ziele: einen Konzertchor aufzubauen, regelmässige Konzerte zu geben und einen Reisechor zu bilden – das weibliche Pendant zu den Zürcher Sängerknaben. Genau wie die Buben singen auch die Mädchen vorwiegend Werke aus der klassischen Chorliteratur.

Mädchenchor ist öffentlich

Mitmachen können alle interessierten Mädchen von 5 bis 16 Jahre. Schülerinnen, die in die Cantaleum-Tagesschule am Züriberg – eine private, zweisprachige Primarschule und Kindergarten mit musikalischem Profil – gehen, sind automatisch im Mädchenchor dabei. «Aber der Chor ist öffentlich, willkommen sind alle Mädchen», versichert Konrad von Aarburg, der Mitinitiant der Cantaleum-Schule ist.
Zurzeit findet jeweils am späten Montagnachmittag eine Chorstunde statt. Einige Mädchen kommen aber auch schon in den Genuss von Einzelstimmausbildung. Später soll jedes Mädchen separat stimmlich ausgebildet werden. «Das ist der grosse Aufwand und die grosse Herausforderung», so von Aarburg.
Obwohl der diplomierte Musiker seit vielen Jahren musikalisch mit Kindern arbeitet, überrascht es ihn immer wieder, welch harmonisierende Wirkung die Musik auf die Kinder haben kann. «Sie nimmt Ängste, hilft den Kindern, sich zu konzentrieren und aufeinander zu hören.» Sich intensiv mit der Musik beschäftigen zu können, das wünscht von Aarburg jedem Mädchen und Buben.

Keine grossen Konzerte geplant
Finanziert wird der Mädchenchor durch private Mäzene sowie die Mitgliederbeiträge der Chorsängerinnen. Die ersten Auftritte des Chors werden im kleinen Rahmen stattfinden, wie von Aarburg sagt. Grössere Konzerte sind zurzeit noch keine geplant. (Carole Bolliger)