Zürichsee-Schiffe ohne Gastronomie: «Spezielle Geschäftsjahre»

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Verwaltungsratspräsident Peter Weber blickte an der Generalversammlung der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) zurück: «2020 und 2021 waren die speziellsten Geschäftsjahre in der Geschichte unseres Unternehmens», sagte er im Hinblick auf die Corona- Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen.

Bis Ende Mai 2021 musste die Zürichsee-Flotte ohne Gastronomie verkehren, zudem wurde auf die Fahrplanverdichtung im Juli und August verzichtet. «Und kaum waren die Bordrestaurants wieder geöffnet, kam der Regen», so Weber. Der schöne Spätsommer, der milde Herbst und die Wiederaufnahme der Erlebnisschiffe habe jedoch für eine Entspannung der Fahrgastzahlen gesorgt. Insgesamt genossen 2021 1.1 Millionen Passagiere eine Schifffahrt auf dem Zürichsee – rund 50 Prozent mehr als 2020, jedoch immer noch 30 Prozent weniger als in den Rekordjahren 2018 und 2019.

Starke Umsatz-Einbussen musste gemäss Medienmitteilung der ZSG auch die Zürichsee-Gastro hinnehmen: Der Gastronomie- Pächter der ZSG verzeichnete 2021 ein Minus von über 50 Prozent gegenüber den Vor-Corona-Jahren. Peter Weber führte an, dass die ZSG durch den Einbruch der Einnahmen zwar empfindliche Verluste zu verzeichnen, der Schifffahrtsbetrieb jedoch dank der öffentlichen Hand habe erhalten werden können. Anschliessend bedankte er sich bei der ZSG-Geschäftsleitung sowie allen Mitarbeitenden für ihren engagierten Einsatz. «Zusammen haben wir diese aussergewöhnliche Zeit gemeistert, zusammen blicken wir zuversichtlich in die Zukunft.»

Kostendecktungsgrad soll steigen

Anschliessend informierte der Verwaltungsratspräsident über weitere Themen, welche die ZSG 2021 bewegt haben: So ging er etwa auf die Nachhaltigkeitsstrategie ein, welche zum Ziel habe, bis 2030 den Kostendeckungsgrad des Unternehmens auf 50 Prozent zu erhöhen, die CO2-Emissionen um mindestens 50% gegenüber 2019 zu reduzieren, die Mitarbeiterzufriedenheit auf 85 von 100 Punkten zu verbessern und die Kundenzufriedenheit mindestens auf dem Niveau von 2019 zu halten. Erste Erfolge sind bereits zu verzeichnen: so sank der CO2-Ausstoss gegenüber 2019 um fast 600 Tonnen (-16 Prozent). Den Weg in eine emissionsfreie Zukunft ebnen sollen die drei neuen Limmatboote, welche ab 2023 vollelektrisch auf der Limmat verkehren werden.

Nachdem die Generalversammlungen 2020 und 2021 coronabedingt unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten worden waren, fanden gestern Montag 288 Aktionäre mit total 31’352 Stimmen den Weg ins neue Kongresshaus in Zürich. Sie genehmigten Geschäftsbericht, Jahresrechnung und Bilanz 2021 sowie den Bericht der Revisionsstelle. Die Generalversammlung entlastete ausserdem die Mitglieder des Verwaltungsrats und genehmigte die Verwendung des Bilanzgewinns. Die Firma KPMG AG, Zürich, wurde für ein weiteres Jahr im Amt bestätigt. (pd./red.)