«Die Anfrage von Peter N. Steiner, eine Ausstellung im Turbine Theater zu machen, hat mich sehr gefreut», sagt Brigitte Schmidlin. Es sei nach der Ausstellung im Gontenbächli vor zwei Jahren bereits das zweite Mal, dass sie im Sihltal ihre Objekte zeigen dürfe. Schmidlin: «Im Gegensatz zu damals kann ich diesmal nebst meinen diversen Stand- auch etliche Wandobjekte zeigen. Einige meiner Gebilde werden auch mehrere Monate über die Ausstellungszeit im Turbine Theater zu sehen sein», erklärt die Künstlerin, die sich auch als Schauspielerin und Regisseurin (aktuell «Hät’s no Platz, Frau Stirnimaa» in der Kulturschachtle) einen Namen gemacht hat.
Wie abenteuerliche Schatzsuche
Schmidlin, die sich selber als «Objekteuse» bezeichnet, hat an ihrer künstlerischen Arbeit je länger, umso mehr Freude. «Die Arbeit ist ja auch sehr vielfältig und bunt.» Die Suche nach den Grundmaterialien (Kastanienwurzel oder Schwemmholz) sei äusserst abwechslungsreich, mit dem Streifen durch Wälder und entlang von Gewässern ja fast vergleichbar mit abenteuerlicher Schatzsuche. «Endlich fündig, weiss ich nie ob der ‹entdeckte Schatz› auch das hergibt, was ich mir von ihm erhoffe. Nicht selten befreie ich ein vermeintlich geeignetes Holz von Schmutz, Schlamm und Moss, nur um festzustellen, dass die Natur und der Zahn der Zeit so daran genagt haben, dass ich keine Verwendung dafür finde.» Immerhin: Brigitte Schmidlin ist doch so erfolgreich, dass es immer genügend «Hölzer» hat, deren Konsistenz, Form und Knorrigkeit die Weiterverarbeitung erlauben, «in meinen Augen sogar danach lechzen», wie Schmidlin lachend erklärt. Dann wird geputzt, weggeschabt und weggekratzt, bis das Ganze in kraftvoller Nacktheit vorhanden ist. Mit Säge, Feile und Schleifmaschine wird aus dem Stück Natur eines der auszustellenden Objekte. «Oft verwende ich Metall, um das pflanzliche Grundelement meiner Gegenstände prägnanter und faszinierender präsentieren zu können. Mit Öl, Wachs oder Lack erhalten die Objekte oft den letzten Schliff», erklärt Schmidlin.
Im Gegensatz zu den Kunstwerken ihres Bruders Stephan seien ihre Werke kleiner und naturnaher, aber dafür auch für kleineres Geld zu erstehen, schmunzelt sie. Sie freut sich auf möglichst viele Besucherinnen und Besucher im Turbine Theater. «So können alle meine Sicht auf das Material, das eines der wichtigsten Elemente in der menschlichen Zivilisation und Kulturgeschichte ist, teilen und sich an meinen Exponaten erfreuen.» (e.)
«Zurück zu den Wurzeln – Turbine Lounge»; Freitag, 13., bis Sonntag, 15. April. Stand- und Wandbilder aus Holz und Eisen. Öffnungszeiten: Freitag, 13.4. 18–20 Uhr Vernissage, 19.30 Uhr Laudatio durch Peter Meier; Ausstellung bis ca 23.00 Uhr geöffnet; Samstag, 14.04. 13–19 Uhr; Sonntag, 15.4., 13–16 Uhr. www.smartundzart.ch