Eine der - zumindest laut der reformierten Kirche - Hauptattraktionen des Züri Fäscht 2019 ist aufgestellt: Die Statue des Reformators Ulrich Zwingli wurde am Mittwochnachmittag vor der Wasserkirche vom Sockel geholt und einige Meter versetzt. Zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die aufsehenerregende Aktion. Von Freitag bis Sonntag sind Selfies mit dem Reformator auf Augenhöhe möglich. Dazu gibt es Zwingli-Bier und Wurst an der Zwingli-Bar.
Kurz nach 14.30 Uhr hob ein Kran die bronzene Zwingli-Statue vor der Wasserkirche vom hohen Sockel und stellte sie einige Meter entfernt auf ein niedriges Fundament aus Beton. Daneben wird bis Freitag ein Podest mit einer Treppe aufgebaut, von dem die Besucherinnen und Besucher des Züri Fäscht dem Reformator auf Augenhöhe begegnen können. Ein halbes Dutzend Kameras, einige Dutzend Gäste sowie zahlreiche Passantinnen und Passanten verfolgten die Versetzung, die rund eine Viertelstunde dauerte.
Hinter der besonderen Aktion, die anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums stattfindet, stehen die reformierte Landeskirche des Kantons und die neu gegründete reformierte Kirchgemeinde der Stadt Zürich. «Wenn Zürich das grösste Volksfest der Schweiz feiert, dann gehört Zwingli als Reformator der Zürcher Volkskirche unters Volk. Ganz besonders in seinem Jubiläumsjahr», erklärte Kirchenrat Andrea Marco Bianca. Und Kirchenpflegepräsident Andreas Hurter ergänzte: «Es freut uns, dass wir kurz nach dem Zusammenschluss zu einer Kirchgemeinde Gastgeber am Züri Fäscht 2019 sein dürfen. Zwingli ist ein Teil unserer Geschichte, und die reformierte Kirche ist ein Teil unserer Stadt.» Für das erste Selfie mit Zwingli stellte sich Pfarrer Christoph Sigrist zur Verfügung, der als ein Nachfolger des Reformators am Zürcher Grossmünster wirkt. Er verwies darauf, dass die Aktion zugleich den Startschuss zum ökumenischen Projekt «Zwingli-Stadt 2019» bildet, das die Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum abschliessen soll: Ab August werden Duplikate von Zwinglis Statue in allen Stadtteilen Zürichs aufgestellt, begleitet von öffentlichen Gesprächen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Sigrist verwies auf die symbolische Bedeutung des Projekts: «Für einmal findet Kirche nicht auf Altar und Kanzel statt, sondern inmitten von Plätzen und Parks. Zwingli steigt vom Sockel, um «seine» Stadt wiederzuentdecken.» (pd./ Foto: ls.)
Der offizielle Eröffnungs-Apéro zum Züri Fäscht findet am Freitag, 5. Juli um 17 Uhr beim ZwingliDenkmal statt. Alle Besucherinnen und Besucher des Züri Fäscht sind herzlich dazu eingeladen. Andrea Marco Bianca, Andreas Hurter und Christoph Sigrist werden ebenfalls anwesend sein. Mehr Informationen unter: